Auslastung: Nicht genügend!

Schulen und ihre ungenutzten, räumlichen Potenziale

15.-16. Jänner 2015 | Leoben / Steiermark

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Auslastung: Nicht genügend!

nonconform veranstaltete 2015 zum vierten Mal die Leerstandskonferenz.

Die Konferenz „Auslastung: Nicht genügend!“ widmet sich den ungenutzten, räumlichen Potenzialen (teil)leerstehender Schulen und wurde in Zusammenarbeit mit Ass. Prof. Michael Zinner (Forschungsschwerpunkt schulRAUMkultur) sowie dem freischaffenden Architekturjournalisten Wojciech Czaja entwickelt. 

Schulen und ihre ungenutzten, räumlichen Potenziale

Schwerpunkt der 4. Leerstandskonferenz ist das Aufzeigen von Perspektiven für den Umgang mit schulischem Leerstand beziehungsweise mit den bisweilen ungenutzten, räumlichen Potenzialen.

 

Einerseits sollen die Veränderungen von Schule im Kontext der pädagogischen Erkenntnisse aufgezeigt werden: Was ist Schule heute? Andererseits sollen auch die Konsequenzen der demographischen Entwicklungen und Bevölkerungsverschiebungen zwischen Stadt und Land untersucht werden: Was tun mit leerstehenden Schulen?

 

Der Schulleerstand in ländlichen Regionen, ein totgeschwiegenes Tabuthema, nimmt kontinuierlich zu. Immer wichtiger wird daher die Frage, wie man diese nunmehr ungenutzten Flächenressourcen nutzen kann. Aber auch die Raumpotenziale in bestehenden und sich im Betrieb befindlichen Schulgebäuden spielen eine wichtige Rolle: Gangflächen nehmen bis zu 50 Prozent Flächenanteil ein, die räumlichen Gegebenheiten eines Schulhauses lassen unterschiedlichste Mehrfachnutzungen nicht zu, eine Schule wird nur zu bestimmten Tageszeiten genutzt und steht die meiste Zeit leer.

 

Die Leerstandskonferenz soll neben Basisinformationen zum Thema (Statistiken) auch Projekte und Konzepte im Umgang mit Zwischennutzung, Nachnutzung und Synergie-Effekten von leerstehenden Schulimmobilien thematisieren – und zwar national und international. Politische und wirtschaftliche Komponenten sollen dabei mitberücksichtigt und ausführlich diskutiert werden.

Programm

Die Veranstaltung startet am Donnerstag, 15. Jänner 2015 (10:00) und endet  Freitag, 16. Jänner (16:30).

Letzter Programmpunkt vor dem Abendessen am ersten Tag ist eine Projektbesichtigung des Bildungscampus Donawitz.

Die Teilnehmer können optional neben dem offiziellen Konferenzprogramm an einer Führung zu Leobens Vorzeigeprojekten in und außerhalb der Innenstadt teilnehmen, mit Abschluss im Gösseum (Neukonzeption Ars Elektronica).

Donnerstag, 15. Jänner 2015

Moderation durch beide Konferenztage:

Wojciech Czaja – Freischaffender Architekturjournalist, Wien

ab 09.30 Anmeldung
10.00 – 10.30

Begrüßung und Eröffnung

Nora Mitterböck – Bundesministerium für ein lebenswertes Österreich

 

Günter Koberg – Baukulturkoordinator Land Steiermark

 

Maximilian Jäger – Erster Vizebürgermeister Stadtgemeinde Leoben

 

Roland Gruber – nonconform architektur vor ort

10.30 – 11.00

Einführungsvortrag: Preisgekrönt und nicht genügend

Markus Schatzmann – Professor, Pädagogischen Hochschule St. Gallen, Schweiz

11.00 – 12.30

Panel 1: Schule heute

Ressource Bildung – Ländliche Räume unter Druck
Gerlind Weber 
– Professorin, Institut für Raumplanung und Ländliche Neuordnung, BOKU Wien

 

Demographische Betrachtung
Bilal Barakat 
– Vienna Institute of Demography, Wien


Plus-Minus im Schulbau
Christian Kühn 
– Professor, Institut für Architektur und Entwerfen, TU Wien

 

An der Podiumsdiskussion nimmt außerdem teil:
Helmut Moser
 – Bundesministerium für Bildung und Frauen

12.30 Mittagspause
13.30 – 15.00

Panel 2: Boden macht Schule

2015 ist das internationale Jahr des Bodens.
Weitere Aspekte des Bodenverbrauchs.

 

Der optimierte Schulweg für Klima, Schüler und Eltern
Petra Völkl
 – Ministerium für ein lebenswertes Österreich

 

Kinder als Botschafter für den Boden
Barbara Birli
– Abteilung Boden und Flächenmanagement, Umweltbundesamt GmbH

 

Gesundgeschrumpft oder: Holz macht Schule
Ernst Roth – Architekturbüro Ernst Roth in Projektgemeinschaft mit Sonja Hohengasser und Jürgen Wirnsberger

 

An der Podiumsdiskussion nehmen außerdem teil:
Nikolaus Juen
– Land Tirol, Abteilungsvorstand für Bodenpolitik und Dorferneuerung
Cosima Pilz – Umwelt-Bildungszentrum Steiermark

15.00 Kaffepause
15.15 – 16.45

Panel 3: Den Wandel gestalten

Wie wir die bevorstehenden Aufgaben anpacken können – beleuchtet aus verschiedenen Perspektiven.

 

Lernqualität in alten und neuen Räumen: Schulzentrum Feldkirchen
Hemma Fasch – fasch&fuchs.architekten, Wien

 

Die ‚volle‘ Schule als halber Leerstand
Ursula Spannberger – RAUMWERTcc, Salzburg

 

Aus 3 mach 1: Zusammenschluss von Schulen/Bildungseinrichtungen in einem Haus – Bildungszentrum Donawitz
Heimo Berghold – Baudirektor Leoben

 

An der Podiumsdiskussion nehmen außerdem teil:
Franz Payrhuber
– Pädagogische Abteilung für allgemein bildende Pflichtschulen, Oberösterreich
Franz Allerstorfer – Bürgermeister Feldkirchen, Oberösterreich

 

16.45 Kaffepause
17.00 Busshuttle zur Projektbesichtigung

Bildungszentrum Donawitz

vor Ort: Präsentationen und Diskussionen mit VertreterInnen aus Politik, Planerschaft, Schulleitung sowie LehrerInnen und SchülerInnen

19.30 – Abendessen
Freitag, 16. Jänner 2015
09.00 Empfang
09.30 – 11.00

Panel 4: Wenn die Schule nicht mehr Schule ist

Best-Practice-Beispiele: Wohnen, Arbeiten, Speisen in ehemaligen Schulgebäuden

 

Schule wird Gasthaus
Andreas Benkendorf  Inhaber Hotel und Restaurant Alte Schule, Bad Berleburg, Deutschland

 

Schule wird barrierefreies Wohnhaus
Helmut Rainer-Marinello – Architekt und Prokurist, Kollitsch Architektur & Technik GmbH, Klagenfurt 

 

Schule wird Wohngemeinschaft auf Zeit
William Oltmanns – Hauswächter einer leerstehenden Schule, Berlin

 

Schule wird Kunstatelier
Karsten Wittke – Alte Schule Baruth, Deutschland

 

Schule wird Vereinsheim und Wohnhaus
Georg Theurl – 
Vorstand OSG Osttiroler Siedlungsgenossenschaft

 

An der Podiumsdiskussion nimmt außerdem teil:
Claudius Weingrill – Abteilungsleiter Architektur & Bauvertragswesen, Bundesimmobiliengesellschaft

11.00 Kaffepause
11.15 – 12.45

Panel 5: Schule vernetzt sich

Leere Räume werden gefüllt, der Austausch ist alltägliche Weiterbildung. LehrerInnen und SchüllerInnen erhalten einen Einblick in unterschiedliche Arbeitswelten.

 

Die Schule öffnet sich zur Stadt. Die Stadt öffnet sich zur Schule.
Otto Seydel
– Leiter des Instituts für Schulentwicklung, Überlingen, Deutschland

 

Was Schule alles kann
Gunter Schimpl – Bürgermeister, Vorchdorf, Oberösterreich
Hannelore Hollinetz – Offenes Technologielabor, Vorchdorf, Oberösterreich

 

Zwei Jahre Schule ohne Schule
Michael Zinner – schulRAUMkultur, Kunstuniversität Linz

 

An der Podiumsdiskussion nehmen außerdem teil:
Brigitte Rechberger – Volksschuldirektorin Feldkirchen, Oberösterreich
Reinhold Pobaschnig – Kärntner Landesregierung 

12.45 Kaffepause 
13.00 – 13.45

Diskussion und Ausblick

Podium mit ReferentInnen aus Panel 1 bis 5:
Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Architektur und Schule

13:45 Mittagspause
14:30

Optional:
Exkursion zu Vorzeigeprojekten in Leoben, Abschluss im Gösseum (Neukonzeption Ars Electronica)

16:30 Ende der Veranstaltung

Ort

Die 4. Leerstandskonferenz findet in der steirischen Mittelstadt Leoben statt. Leoben ist der Prototyp einer österreichischen Stadt, die durch den Strukturwandel in der Industrie ganz massiv von Schrumpfung betroffen ist und die mittlerweile erhebliche Leerstände in unterschiedlichen Dimensionen vorzuweisen hat. Der gesamte Bezirk Leoben war und ist von einem markanten Bevölkerungsrückgang betroffen. Die Leobener Geburtenzahlen lagen in den 1960er Jahren bei rund 700 Geburten jährlich und bleiben seit einigen Jahren bei rund 180 Geburten pro Jahr relativ stabil – mit gelegentlichen Ausnahmen (2012: 165 Kinder).

Aufgrund dieser demografischen Entwicklung wurde in den letzten 15 bis 20 Jahren bereits eine entsprechende Anpassung vorgenommen. In diesem Zuge beispielsweise wurde die Anzahl der Volksschulen von acht auf fünf reduziert. Weitere Schließungen werden vermutlich erforderlich sein.

Die Stadtgemeinde Leoben bemüht sich seit Jahren intensiv darum, neue Strategien im Umgang mit Leerstand umzusetzen. Einen besonderen Wert legen die Gemeindeverantwortlichen dabei auf einen zukunftsfähigen, also flexiblen Umgang mit den Schulstandorten. Die Stadtverantwortlichen arbeiten derzeit an der Ausarbeitung eines inhaltlichen und räumlichen Schulstandortkonzepts unter Berücksichtigung der demografischen Entwicklung sowie neuester bildungswissenschaftlicher Erkenntnisse. Aus diesen Gründen ist Leoben der ideale Standort für die Konferenz.

 

Die Stadt Leoben ist von Wien aus kommend mit dem Zug bequem in ca. 2 Stunden erreichbar.

Der Veranstaltungsort der Leerstandskonferenz, die Kunsthallte Leoben ist fußläufig ca. 10 Gehminuten vom Bahnhof Leoben entfernt.

Zusammen mit dem neuen MuseumsCenter Leoben bildet die Kunsthalle Leoben das KULTUR_QUARTIER mit insgesamt 1.200 m2 Ausstellungsfläche.  Der Anbau an das ehemalige Jesuitenkloster entstand 1997 zum Auftrakt der Landesausstellung ‚made in styria‘.

Die Veranstaltungen in der Kunsthalle haben eine Bandbreite aus Musik, bildende Kunst, Literatur und Wissenschaft.  Am 15. / 16. Jänner 2015 fand die Leerstandskonferenz in der Kunsthalle statt.

 

Kunsthalle Leoben, Kirchgasse 6 8700 Leoben

Organisation

nonconform arbeitet seit 1999 in Wien und Moosburg in Kärnten im Schnittfeld von Architektur, Städtebau und kommunaler Entwicklung im ländlichen Raum. Ein Schwerpunkt sind Ideenfindungsprozesse mit breiter Bürger*innenbeteiligung in Gemeinden, Städten und Schulen mit der speziell entwickelten Methode der nonconform ideenwerkstatt, die 2008 mit dem Staatspreis für Consulting (Jurypreis) ausgezeichnet wurde.

 

nonconform entwickelte das Konzept zur Leerstandskonferenz 2015 in Zusammenarbeit mit Ass. Prof. Michael Zinner (Forschungsschwerpunkt schulRAUMkultur) sowie dem freischaffenden Architekturjournalisten Woijciech Czaja.

 

 

Dokumentation

dokumentation leerstandskonferenz 2015